Blutegel­therapie

Blutegeltherapie

Der therapeutische Einsatz von Blutegeln (Hirudo medicinalis officinalis) ist ein altes naturheilkundliches Ausleitungsverfahren. Das Wirkspektrum ist breit gefächert und soll hauptsächlich auf zwei Faktoren beruhen:

Die Nachblutung die im Anschluss an das Saugen des Egels stattfindet, kommt einem sanften Aderlass gleich. Er kann dem Körper helfen das lokale Gewebe zu entstauen und dabei Toxine und Stoffwechselprodukte auszuschwemmen. Der Blutverlust wirkt blutverdünnend und entzündungshemmend.
Darüber hinaus gibt der Egel mit seinem wirkstoffreichen Speichel mindestens 20 verschiedene Substanzen in Blut und Gewebe ab, die entzündungshemmende, schmerzlindernde und gerinnungshemmende Eigenschaften haben.

In meiner Naturheilpraxis verwende ich ausschließlich solche Blutegel, die speziell für medizinische Zwecke unter strengen hygienischen Voraussetzungen gezüchtet wurden (www.blutegel.de). Jeder Egel wird nur ein einziges Mal angesetzt, so dass die Übertragung von Infektionen vermieden wird.

Behandlungsablauf:

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Je nach Indikation und Einsatzgebiet setze ich i.d.R. 2 bis max. 8 Egel auf die gereinigte Haut auf. Da der Egel in der freien Natur kein Interesse daran hat, von seinem Wirt bemerkt zu werden, ist der Biss nahezu schmerzlos. Meist ist lediglich ein feines Stechen oder Ziehen bemerkbar, woraufhin rhythmische Saugbewegungen folgen, wenn der Egel zu saugen begonnen hat.
Jeder Blutegel hat sein eigenes Tempo, daher saugen sie je nach Tagesform zwischen 10 und 120 Minuten. Der Blutverlust pro Egel beträgt ca. 10 ml. Nachdem der Blutegel den Saugvorgang beendet hat, fällt er ab und die entstandene Bisstelle wird versorgt. Die therapeutisch gewünschte Nachblutung beträgt ca. 20-40 ml je Bissstelle und kann bis zu acht Stunden dauern. Der Wundverband muss in dieser Zeit regelmäßig gewechselt werden. Nach längstens einer Woche ist die Wunde verheilt. An der Bissstelle kann längere Zeit eine kleine Narbe zurückbleiben.

In der Regel halte ich es so, dass meine Patientinnen und Patienten am Abend der Blutegelbehandlung noch einmal in die Praxis kommen, sodass ich die Bissstelle begutachten und ggf. nachversorgen kann.

Indikationen:

Die Medizinische Blutegeltherapie wird für eine Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt. Unter anderem bei:

  • Gelenkschmerzen, Arthrose oder Gicht
  • Sehnen- und Weichteil-Schmerzen (Tennisarm, Schultergürtelschmerzen, etc.)
  • Entzündlichen Erkrankungen (Mittelohrentzündung, Nasenebenhöhlenentzündung
  • Chronischen Rückenschmerzen
  • Krampfadern, Thrombose, Hämorrhoiden
  • Bluthochdruck
  • Menstruations- und Wechselbeschwerden
  • Schmerzen durch Gürtelrose
  • Tinnitus
Einschränkungen:

Die Blutegelbehandlung wird nicht angewendet bei Patientinnen und Patienten die blutverdünnende Medikamente (z. B. Marcumar, ASS) nehmen und solchen mit Blutungsneigung, Diabetes mellitus, starker Blutarmut (Anämie) oder arteriellen Verschlusskrankheiten. Ebenso nicht bei Schwangeren, stillenden Müttern und Menschen mit Kreislaufschwierigkeiten.

 

 

Schwerpunkte

 

 

Hinweis nach dem Heilmittelwerbegesetz (HWG):

Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass die Blutegeltherapie und viele andere Therapiemethoden der Naturheilkunde in naturwissenschaftlichem Sinne noch nicht bewiesen sind und daher von der evidenzbasierten Medizin abgelehnt werden, auch wenn sie sich seit vielen Jahren in der Praxis bewährt haben. Sämtliche Aussagen zu den Methoden (Eigenschaften, Wirkungen, Indikationen) beruhen auf Erfahrungen/ Einzelbeobachtungen anwendender Therapeuten.

 

 

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